Der Marktplatz nach unseren Vorstellungen
Prinzipiell begrüssen wir den Vorschlag der WISG. Die Verbesserung der Zugänge zur Altstadt sind in unserem Sinn. Wir setzen auf Ideen, die sich zeitnah umsetzen lassen und glauben daher nicht an eine Verschiebung der Bank und des Restaurant Marktplatz.
Der Vorschlag der WISG deckt sich, mit Ausnahme der Verschiebung von ganzen Häusern, etwa mit unseren Ideen. Ganz grosse Würfe wie z.B. die verbreitete Idee eines ÖV-Tunnels sind aktuell kein Thema. Wir wollen uns «grosser Würfe» aber nicht verschliessen. Darum sollten wir Optionen wie die erwähnte für spätere Generationen offen halten.
Mit Wohlwollen erkennen wir in der Vision der WISG die Absicht, die Zugänge zur Altstadt zu verbessern. Die Passarelle zur Garage im Unteren Graben sollte jedoch durch diese bis zur Müller-Friedbergstrasse führen, um von dort zusätzlich den Langsamverkehr direkter in die Altstadt führen zu können. Auch beim Platztor ist eine Veloverbindung willkommen. Nicht befürworten können wir die Integration des Abgangs zur Brühltorunterführung ins Waaghaus. Substanz und Nutzungsmöglichkeiten dieses geschützten Gebäudes werden dadurch zu stark beeinträchtigt. Das Waaghaus soll weiterhin für Nutzungen wie bisher zur Verfügung stehen, ein Restaurant darin wird nicht gewünscht.
Wichtig ist uns auch eine freie und einladende Passage Poststrasse – Blumenmarkt – Marktplatz durch das Union-Gebäude.
Der Vorschlag, den Blumenmarkt als Ort für Take-Away-Gastronomie zu nutzen und dafür zu überdachen, entspricht unseren Vorstellungen für diesen Bereich. Falls die Nachfrage nach ständigen Einrichtungen wie Marktstände oder eine Markthalle besteht, sehen wir solche auch in diesem Bereich, so dass der Marktplatz eine möglichst freie, mit Bäume umrahmte Fläche für eine flexible Nutzung, z.B. für einen nicht ständigen Markt, bleibt. Die Nutzung von Taubenloch und Blumenmarkt als Markthalle wäre eine Möglichkeit. Die Möblierung des Marktplatzes sollte zurückhaltend bleiben.
Die Bushaltestellen müssen bleiben, wo sie sind, denn die ergibt in keinem Fall Sinn:
- Ein möglicher Rückstau mit Bussen und Appenzellerbahn kann sich durch den ganzen Marktplatz und Bohl ziehen. Das ist unschön. Vor der Brühltorkreuzung ist hingegen von allen Seiten für Bahn und Busse genügend Stauraum vorhanden oder er lässt sich schaffen.
- Die einzige Häuserzeile mit historischen Fassaden, welche diese Plätze zieren, darf nicht durch eine Haltestelle verdeckt werden.
- Durch die versetzte Anordnung der Haltestellen wird der ganze Marktplatz-Bohl gefühlt zu einer grossen ÖV-Haltestelle. Ein Busstau über die ganze Platzlänge hat eine trennende Wirkung.
- Die Umsteigewege werden länger und das es diese auch auf dem Bahnhofplatz geworden sind, wäre diese Umstand umso störender.
- Der Bohl kann ist auch nach einer Entfernung der Haltestellen als Eventplatz weniger tauglich als der Marktplatz. Er ist wesentlich schmaler und hat mehr Anlieger und mehr Fussgängerverkehr.
Calatrava-Halle. Wenn die Bushaltestelle bleibt, wo sie ist, muss auch die Calatrava-Halle nicht entfernt werden, denn es ist kaum anzunehmen, dass eine andere Buswartehalle eine ähnliche Transparenz und Leichtigkeit bei so viel Schutz vor Regen für Wartende bieten würde, wie dies die Halle des Stararchitekten tut.
Sofort entfernt oder etwas westwärts verschoben werden sollte die Abfallmulde neben der Rondelle. Der Schattenplatz unter den Bäumen bietet sich im Sommer als angenehmer Aufenthaltsort an.
Die Rondelle ist nicht heilig. Falls kein «grosser Wurf» ansteht, ist sie zu erhalten. Gleiches gilt für die Calatrava-Halle. Ein Ersatz durch Standard-Bushäuschen wird kategorisch abgelehnt. Ausser dem Belag und den ÖV-Fahrbahnen muss auf dem Bohl nicht zwingend viel geändert werden.
Zusammenfassend sehen wir für die einzelnen Plätze etwas die gleichen Nutzungen wie bisher:
- Bohl: ÖV, Transit
- Marktplatz: Markt, Events, flexible Nutzung
- Blumenmarkt mit Taubenloch: Ständiger Markt, Take-away-Gastronomie, also eher dauerhafte Nutzung, Belebung erwünscht