Am 24. Mai beriet das St.Galler Stadtparlament über die Zonenplanänderung Erweiterung Baumschutzgebiete. Nach eingehender Debatte stimmten 38 entgegen 18 Parlamentarier und Parlamentarierinnen für einen besseren Schutz unserer Stadtbäume. Die FDP-Fraktion stellte daraufhin erfolgreich den Antrag, die Vorlage dem obligatorischen Referendum zu unterziehen. Somit muss im Herbst der Souverän über diese Vorlage entscheiden. Die Fraktion der Grünliberalen und Jungen Grünliberalen bedauert, dass mit diesem Referendum wichtige Zeit verloren geht. Zugleich schaut sie dieser Abstimmung mit Optimismus entgegen. Der Stadtbevölkerung sei die Wichtigkeit des Erhalts unserer Lebensgrundlage sehr wohl bewusst, meint die GLP.
Fast dreimal so viele Hitzetage wie 1985
Auch die Stadt St.Gallen hat mit vermehrten Hitzetagen zu kämpfen, vor allem in der Talsohle. Der Kühlung der Stadt und der Bekämpfung der sommerlichen Hitzeinseln muss vermehrt Beachtung geschenkt werden. Es kann nicht genügend betont werden, dass Bäume eine nicht zu unterschätzende positive Wirkung auf das Stadtklima und das Stadtbild haben. Dies stellt die Stadt auch in ihrem «Fachbericht zur Hitzeminderung» fest. «Wir werden uns im Herbst auf alle Fälle für ein Sankt Schattenspender, Sankt Vogelgezwitscher, Sankt gute Luft, Sankt Abkühlung und schlussendlich für ein Sankt Gesundheit einsetzen», sagt GLP-Präsidentin und Stadtparlamentarierin Magdalena Fässler in Anspielung auf die aktuelle «Sankt»-Kampagne.
Auch die angekündigte Fahrplanausdünnung zu abendlichen Randzeiten widerspricht den Zielen der Stadt. Die Grünliberalen haben dazu kritische Fragen in Form einer Interpellation eingereicht. Bis zum 12. Juni läuft auf der Website des Kantons noch das Mitwirkungsverfahren zum Fahrplanentwurf 2023.
Erkenntnisse aus «Grünes Gallustal» in den Richtplanentwurf aufnehmen
Neben den städtischen Strategiepapieren, zielt auch der Richtplanentwurf, welcher auf diesen basiert, in die richtige Richtung. Den Grünliberalen gehen aber im Besonderen die Klimaschutzmassnahmen zu wenig weit. Sie fordern, dass die Erkenntnisse aus «Grünes Gallustal», dem Leitbild für eine nachhaltige Stadtentwicklung des WWF und anderer Verbände, in den Richtplan einfliessen. Massnahmen zur Reduktion des Hitzeinseleffekts und zur Steigerung der Biodiversität sollen sofort angegangen werden. Dazu gehören auch verhältnismässig einfache, wie die massive Begrünung des Strassenraums, verbunden mit einer Steigerung der Aufenthaltsqualität, wie dies in der Studie vorgeschlagen wird.
Des Weiteren sieht die GLP in der Verdichtung rund um die Bahnhöfe St.Fiden und West (Bruggen-Haggen), aufgrund der guten Erreichbarkeit, eine grosse Entwicklungschance. Demgegenüber gilt es, die Konkurrenzfähigkeit des ÖV gegenüber dem MIV, z.B. im Industriegebiet Schuppis-Martinsbruggstrasse, zu verbessern, um die städtischen Ziele im «Mobilitätskonzept» 2040 erreichen zu können.