Sonntag, 30. Juni 2019

Universitäts-Campus Platztor – breite Passage nötig

Die Grünliberalen begrüssen das Ja des Kantons St.Gallen zum Campus Platztor der Universität St.Gallen. Für sie endet der Bau aber nicht an dessen Fassade. Ihnen sind die Gestaltung des Aussenraums mit hoher Aufenthaltsqualität und ein gutes und sehr einladendes Fuss- und Veloregime wichtige Anliegen, ebenso eine Verbindung zum Haupt-Campus auf dem Rosenberg.

Die Grünliberalen begrüssen das Ja das Kantons St.Gallen zum Campus Platztor der Universität St.Gallen. Für sie endet der Bau aber nicht an dessen Fassade. Ihnen sind die Gestaltung des Aussenraums mit hoher Aufenthaltsqualität und ein gutes und sehr einladendes Fuss- und Veloregime wichtige Anliegen, ebenso eine Verbindung zum Haupt-Campus auf dem Rosenberg.

 

Die interne Verbindung der beiden Universitätsstandorte verlangt eine nähere Betrachtung. Um einen effizienten Betrieb sicherzustellen, sollte der Weg vom Rosenberg zum Platztor innert weniger Minuten hin und zurück gelegt werden können. Ein Busbetrieb ist dazu eher unpraktisch.

 

Die Idee einer S-Bahn-Haltestelle im Rosenbergtunnel mit unterirdischen Verbindungen nach oben und zum Platztor wird wohl auf der visionären Ebene bleiben. Pläne für einen Schräglift hoch zum Universitätscampus auf dem Rosenberg oder einer langen Rolltreppenanlage, wie sie in der süditalienischen Stadt Potenza als Teil des öV-Netzes dienen, sollten hingegen geprüft werden.

 

Weniger visionär ist die Forderung der Grünliberalen, den neuen Uni-Campus am Platztor mittels einer grosszügigen unterirdischen Passage mit der Altstadt zu verbinden. Eine klassische Unterführung, wie sie heute besteht, wird der Bedeutung dieser Verbindung nicht gerecht, führt sie doch nicht nur ins Zentrum, sondern auch zum nächstgelegenen, grossen öV-Anschluss. Die unterirdische Passage sollte im Unterschied zur Brühltor-Unterführung beidseitig mindestens strassenbreite Rampen vorweisen. Durch diese würde auch ein direkter Veloweg von und zur St.Jakobstrasse führen, welcher sich durchgehend hindernisfrei befahren liesse. Vorstellbar wäre auch campusseitig ein Platz auf dem Niveau Passage. Das Beispiel Schulhausplatz Baden zeigt, wie eine durchdachte Anlage eine solche Passage zum Weg mit Aufenthaltsqualität, statt zum Umweg mit Unwohlsein werden lässt. Dies käme der Absicht der Universität entgegen, ihren neuen Campus für die HSG zum «Begegnungsort mit der Bevölkerung» werden zu lassen.

 

Ein möglichst frühzeitiger Einbezug der Umgebung soll verhindern, dass um dieses bedeutsame städtebauliche Vorhaben eine Einöde wie vor der Fachhochschule beim Bahnhof Nord entsteht. Grün- und Wasserelemente, allenfalls auch eine Fassadenbegrünung sowie eine kindertaugliche Kunstinstallation sollen bei der Planung des Aussenraums berücksichtigt werden.