Samstag, 11. November 2017

Mehr Krippenplätze dank Sonja Lüthi

Wir sind erfreut über den Bericht des Stadtrates zur Betreuung von Kindern im Vorschulalter. Obwohl kein Systemwechsel von subventionierten Krippenplätzen zu Betreuungsgutscheinen vollzogen wird, wie von Sonja Lüthi im Postulat angeregt, werden die angestrebten Ziele trotzdem erreicht.

Das aktuelle Modell der Stadt St. Gallen mit subventionierten Krippenplätzen schafft unter den anspruchsberechtigten Eltern eine Ungleichbehandlung. Da nicht genügend vergünstigte Krippenplätze zur Verfügung stehen, können nicht alle Eltern, die wegen ihres Einkommens Anspruch auf einen solchen Krippenplatz hätten, ihre Kinder zu tieferen Preisen betreuen lassen. In der Folge entstehen Wartelisten und die Eltern müssen entweder einen Krippenplatz zum normalen Tarif bezahlen oder die Betreuung ihres Kindes anders organisieren.

Sonja Lüthi reichte wegen der bestehenden Ungleichbehandlung zusammen mit Gisela Keller (CVP), Jennifer Deuel (FDP) und Cécile Federer (Grüne) ein Postulat zur Überprüfung des aktuellen Subventionierungssystems der Kinderkrippen ein. Sie zeigte anhand des Beispiels der Stadt Luzern auf, dass mit der Einführung von Betreuungsgutscheinen die anspruchsberechtigen Familien die gleiche Chance auf vergünstigte Betreuung erhielten und die Wartelisten verkürzt werden konnten. Da nicht mehr die Plätze in den einzelnen Krippen subventioniert werden, sondern die Eltern die Betreuungsgutscheine erhalten, können sie zudem frei wählen, in welcher Krippe sie ihr Kind betreuen lassen möchten.

Mit der Aufhebung der Kontingentierung der Krippenplätze, wie dies der Stadtrat in seinem Bericht vorschlägt, können diese Ziele ebenso erreicht werden. Alle anspruchsberechtigten Eltern profitieren von vergünstigten Tarifen. Zudem können sie frei wählen, in welcher städtisch anerkannten Einrichtung sie ihr Kind betreuen lassen möchten.

Das Angebot wird vergrössert und die soziodemographische Durchmischung gefördert. Die familienexterne Kinderbetreuung ermöglicht den Eltern die Fortführung oder Wiederaufnahme der beruflichen Tätigkeit. Qualifizierte Arbeitskräfte gehen der Wirtschaft weniger verloren und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird gefördert. Durch das zusätzlich generierte Einkommen wird das Steuersubstrat erhöht. Die Grünliberalen der Stadt St. Gallen unterstützen deshalb den Vorschlag des Stadtrates zur Anpassung des bestehenden Subventionierungsmodells.