Dienstag, 19. Dezember 2017

Marktplatz: Stadt lanciert Ideenwettbewerb

Wir begrüssen es, dass die Stadt nach den Vorgaben der durchgeführten Foren einen Ideenwettbewerb durchführen wird, zumal sich die Haltung einer Mehrheit der Forumsteilnehmenden mit unseren Vorstellungen deckt.

Unsere Hauptkritikpunkte wurden aufgenommen. Die Rondelle wird als Zentrum der beiden Plätze aufgewertet. Mit einer möglichen öffentlichen Nutzung des Union-Gebäudes wird die Achse Marktplatz–Bahnhof gestärkt. Eine zentrale Rolle kommt für uns der Erhalt der ÖV-Haltestelle auf dem Bohl mit der Calatrava-Halle ein, deren Strahlkraft sich sogar international im Wachsen befindet. Der grünliberale Stadtparlamentarier Thomas Brunner meint: «Einen Ersatz dieser filigranen Konstruktion durch ‹gewöhnliche› oder standardisierte Unterstände mit nicht transparenten Wänden oder Plakatierungsflächen lehnen wir dezidiert ab.»

Für eine Mehrheit im Forum steht ein Abbruch der Calatrava-Halle keinesfalls zur Debatte, auch wenn dies die Stadt in ihrer Replik zum Forum suggeriert. Dieser Eindruck entsteht durch ein «Ja» des Forums auf die Frage, ob die Wartehalle des Stararchitekten abgebrochen werden kann. Das «kann» bezieht sich jedoch nur auf den Fall, dass dies «im Rahmen einer Gesamtlösung» nötig wäre. Gemeint war damit eine Verschiebung der Haltestelle auf die Höhe Marktplatz. Eine solche wird aber ebenfalls von einer deutliche Mehrheit der Parteien und Interessengruppen abgelehnt.

Der Bohl dem ÖV, der Marktplatz den Märkten und Veranstaltungen. Der Charakter von Marktplatz/Bohl sollte derjenige eines dynamischen Zentrumsbereichs sein bzw. bleiben. Zwar begrüssen wir durchaus eine teilweise Nutzung durch die angrenzende Gastronomie, doch dürfe diese nicht die Verhinderung von Veranstaltungen jeglicher Art auf dem Marktplatz begründen. Sind Bedarf und Wirtschaftlichkeit gegeben, verschliessen wir uns einem ständigen Markt oder einer Markthalle im Bereich Blumenmarkt, Taubenloch und Union nicht. Infrastruktur auf Vorrat schaffen, lehnen wir jedoch ab. Eine Bibliothek im Union könnte den selben Belebungseffekt wie eine Markthalle haben.

Eingang in die Altstadt als Visitenkarte. Wichtig sind die Zugänge zum Marktplatz und zur Altstadt. Dabei denken wir neben einem allseits geöffneten Erdgschoss des Union-Gebäudes insbesondere an die direkte und akzentuierte Verbindung Marktplatz – Poststrasse, aber auch an eine Passerelle von der Müller-Friedbergstrasse durch die erweiterte Parkgarage «UG25» und speziell an eine Aufwertung des Zugangs beim Brühltor, wo viele Busreise-Touristen den ersten Eindruck der Stadt erhalten. Die Beengtheit auf dem Waaghausweg zwischen Toiletten mehrere Generationen und sich durchdrückenden Taxis und Velos ist wenig einladend.