Die Grünliberalen der Stadt St.Gallen sind positiv überrascht über den Entscheid des Stadtrats, durch die Schaffung einer Tourismuszone die zulässigen Ladenöffnungszeiten in der Innenstadt auszuweiten. Damit reagiert der Stadtrat unkompliziert auf eine Forderung aus den Reihen des innerstädtischen Gewerbes. Nun liegt es an den Geschäften in der Innenstadt, die neuen Möglichkeiten gewinnbringend für sich, die Kunden, die Mitarbeitenden und die Stadt zu nutzen.
Das Gewerbe in der Innenstadt ist seit Jahren unter Druck. Den im Rahmen des «Forum Innenstadt» geäusserten Wunsch nach einer Ausweitung der Ladenöffnungszeiten, hat der Stadtrat St.Gallen auf eine einfallsreiche Weise aufgenommen und unbürokratisch, aber mit Augenmass, umgesetzt. Durch den Verzicht auf eine maximale Ausreizung des gesetzlich Möglichen wird sichergestellt, dass die Stadt nicht zu einer 24h-Shoppingzone verkommt und die Zusatzbelastung für das Personal im Rahmen gehalten werden kann.
Die Grünliberalen hegen jedoch Zweifel, ob diese neu gewonnene Freiheit wirklich in der Innenstadt ankommt. Eine Mehrheit der Geschäfte nutzen die heute bestehenden Öffnungszeiten nicht aus. Warum sich das nun ändern soll, ist nicht nachvollziehbar, bedeutet eine Ausweitung der Öffnungszeiten letztendlich zunächst einmal in erster Linie steigende Personalkosten. So sehr sie Liberalisierungsschritte begrüssen, an den grossen Effekt dieser Massnahme mögen die Grünliberalen nicht richtig glauben.
Nichts desto trotz hat der Stadtrat bewiesen, dass er gewillt ist, auf die Wünsche des Gewerbes einzugehen, hat er eine weitere Forderung an die Politik umgesetzt. Nun muss das Gewerbe in der Innenstadt den Beweis antreten, dass es mehr kann, als nur zu fordern.