Dienstag, 9. Juli 2013

Kreisel statt Teilspange

Die Grünliberalen stellen der vom Bund favorisierten Teilspange zur Entlastung der städtischen Autobahn eine Alternative gegenüber. Ein unterirdischer Kreisel bei der Kreuzbleiche wäre aus ihrer Sicht eine Lösung für alle Verkehrsteilnehmer.

Ein Denkanstoss soll zum Denken anregen

Die Grünliberale Partei der Stadt St Gallen (glp) hat als alternativen Denkanstoss zum Projekt der allseits kritisch beurteilten Teilspange die Idee eines unterirdischen Kreisels im Bereich St. Leonhard eine längst fällige Diskussion initiiert. Höchst bedenklich scheint ihr, wenn in einigen Amtsstellen konstruktive Lösungsideen ohne eingehende Prüfung auf reflexartige Ablehnung stossen.

Die glp sieht die im Tagblatt vom 22. Juni veröffentlichte Idee als Denkanstoss welcher bewusst nicht bis ins letzte Detail ausformuliert ist. Dies ist die Aufgabe der entsprechenden Fachstellen. Von diesen wurden nun aber bewusst die schlechtmöglichsten Massnahmen zur Umsetzung der Idee benannt – ohne die Idee eingehend zu prüfen So wurden Massnahmen und Auswirkungen formu-liert, die unter anderem städtebaulich eine Verschlechterung und damit garantierte Opposition mit sich bringen würden. Zur Begründung der Vorbehalte wurden sogar jene Problemstellungen ange-führt, die von der glp selber als Knackpunkte bezeichnet wurden. Einige dieser Probleme sind übri-gens die gleichen wie bei der Teilspange, so muss auch diese die Bahngeleise unterirdisch queren. Für die Verkehrsgruppe der glp ist es z.B. unverständlich, weshalb jemand von 10 Rampen spricht wenn die eingebrachte Vision von 3 bis 6 Rampen ausgeht.

Damit entsteht bei den Initianten der Eindruck, dass man ohne Rücksicht auf die lokalen Meinungen und Interessen etwas „durchboxen“ und die Bürgerinnen und Bürger undemokratisch vor vollendete Tatsachen stellen will. Dabei ist allgemein bekannt, dass kaum jemand die zentrale Entwicklungsre-serve Güterbahnhof für etwas opfern will, was die bekannten Probleme verlagert statt löst.
Bei der von den Tiefbauämtern kommunizierten Haltung stellt sich die Frage, welche Interessen die Verwaltung verfolgt und welche Ziele wirklich im öffentlichen Interesse lägen. In einer Stadt deren Verkehrsreglement vom Volk beschlossen wurde, müsste die Verwaltung logischerweise eine nach-haltige Verkehrspolitik verfolgen.

Die bisherige, teure Teilspangen-Idee bringt keine relevante Ver-besserung der bereits heute prekären Situation für den öffentlichen und den Langsam-Verkehr.
Daher ist es wenig zielführend, vielversprechendere Ideen gleich mit Pauschalisierungen und den schlechtmöglichsten Umsetzungsannahmen zu torpedieren. Zumindest eine ernsthafte Auseinan-dersetzung mit den Pros und Kontras sollte in konstruktiver Zusammenarbeit mit den Fachstellen möglich sein. Die glp und bestimmt auch weitere Gruppierungen freuen sich auf eine offene und transparente Diskussion um ein Grossvorhaben, welches die Stadt für Jahrzehnte prägen wird.
 

Teilspange: glp-Idee als Basis für eine bessere Lösung

Die Grünliberale Partei (glp) der Stadt St. Gallen ist erfreut, dass die von ihr lancierte Idee eines unterirdischen Kreisels, entgegen der ursprünglich ablehnenden Haltung, nun doch den Weg für eine bessere Lösung geebnet hat.

Im Juni 2013 lancierten die Grünliberalen, als Alternative zur unausgereiften Teilspange Güterbahnhof die Idee, eines unterirdischen Kreisels. Damals wiesen die Projektverantwortlichen von Stadt und Kanton die Kreiselidee als unrealistisch zurück. Unterstützt durch ein von der glp initiiertes überparteiliches Postulat im St. Galler Stadtparlament wurde dennoch eine breitere Auslegeordnung in der Lösungsfindung verlangt. Gemäss den nun von Stadt, Kanton und Bund vorgestellten neuen Varianten wurde der Ansatz der Kreiselidee in abgeänderter Form weiterentwickelt. Die glp freut sich, dass sie damit zur Weiterentwicklung der ungeeigneten ersten Variante beigetragen hat.

Die nun vorgestellten Varianten der Teilspange, mit Verlängerung zur Liebegg, vermögen aus Sicht des motorisierten Individualverkehrs und bezüglich der Überbaubarkeit des Güterbahnhofareals besser zu überzeugen. Sie bieten die Chance, auf der gesamten Achse von der Kreuzbleiche bis ins Riethüsli deutliche Verbesserungen für den Fuss-, Velo- sowie den öffentlichen Verkehr, vor allem aber auch für die Anwohnenden der betroffenen Gebiete zu erreichen. Es ist jedoch unabdingbar, dass die von den Stadt- und Kantonsvertretern skizzierten flankierenden Massnahmen nun konsequent weiterentwickelt werden, um diese Verbesserungen für alle Verkehrsteilnehmenden und die betroffenen Quartiere zu erreichen. Die bisher angedachten Massnahmen vermögen sicher noch nicht zu überzeugen. Dazu sind diese Massnahmen zwingend mit dem Projekt zu verknüpfen.

Zum jetzigen Zeitpunkt sieht die glp ein rein auf den motorisierten Individualverkehr ausgerichtetes Projekt. Es liegt nun an den Planern aufzuzeigen, wo und welche flankierenden Massahmen realisiert werden. Auch fordert die glp von den Befürwortern der Teilspange, dass sie nun den Beweis antreten nicht nur Vertreter des motorisierten Individualverkehrs zu sein und entsprechend die flankierenden Massnahmen dereinst mit tragen. Bei einem Projekt dieser Grössenordnung ist es zwingend, dass für alle Verkehrsarten grosse Verbesserungen spürbar werden. Eine abschliessende Haltung zur neuen Teilspange können sich die Grünliberalen somit erst bilden, wenn auch die Verbesserungen für Fussgänger, Velofahrerinnen, den öffentlichen Verkehr und die Quartiere klar sind.