Wer nach oberirdischen Parkplätzen ruft, um möglichst unmittelbar vor den Läden parken zu können, sollte sich an die Situation in den frühen 1980er-Jahre zurück erinnern: Voll gestellte Gassen und Stau durch den Marktplatz wünscht sich niemand mehr zurück. Die Gewissheit, dass keine Parkplätze zu finden sind, reduziert den Verkehr mehr als alle Ermahnungen, ÖV und Velo zu benützen. Schon die Hoffnung, an einem bestimmten Ort könnte noch ein Parkplatz frei sein, erzeugt unerwünschten Suchverkehr. Der Zeitaufwand der Suche übersteigt oft die Gehzeit zur nächsten Parkgarage. Deren räumliche Distanz entspricht oft den Wegen, welche innerhalb eines grossen Einkaufszentrums zurückgelegt werden: Die Shopping-Arena ist etwa so lang wie die Altstadt breit.
Ein wirksames Mittel gegen Suchverkehr wäre ein allumfassendes, dynamisches und funktionierendes Parkleitsystem, an das auch das neu eröffnete Parkhaus Central angeschlossen werden müsste.
Während also im Zentrum keineswegs von Parkplatznotstand gesprochen werden kann, so ist entlang der Hauptachsen, wo sich keine Parkgaragen befinden, sehr wohl ein schleichender Parkplatzabbau bemerkbar. Fachgeschäfte mit überregionaler Stammkundschaft sind auf Parkplätze in ihrer Nähe angewiesen. Die von den Grünliberalen geforderte Begrünung dieser Achsen ist dabei mit dem Erhalt von Parkfeldern vereinbar, lässt sich doch beides in seitlichen Multifunktionsstreifen realisieren.