Der Klimawandel gibt uns die Aufgaben vor. Die Stadt hat sich das Ziel gesteckt, bis 2050 klimaneutral zu sein. Dazu hat sie u.a. den «Fachbericht zur Hitzeminderung der Stadt» und eine Biodiversität-Strategie erarbeitet. Nun gilt es, die darin beschriebenen Massnahmen umzusetzen, um dieses Ziel zu erreichen.
Zur Hitzeminderung muss mit geeigneten Massnahmen die Temperatur im Talboden der Stadt St.Gallen gesenkt werden. Bäume bilden dazu ein geeignetes Mittel. Heute werden 14,4 Prozent des bebauten Geländes von Baumkronen beschattet. In der Stadt Zürich beträgt der Baumkronendeckungsgrad 17, in Lausanne 20 Prozent. Zürich will ihn bis 2050 auf 25 Prozent erhöhen, Lausanne auf 30. Um dies zu erreichen, sind Pflanzungen heute schon notwendig. Wirksamer als neue Bäume zu pflanzen ist es, den Baumbestand zu erhalten.
So spricht nichts dagegen, den Baumschutz, der bereits auf einem ausgedehnten Teil der besiedelten Stadtfläche gilt, auf das ganze bebaute Gebiet auszuweiten. Es ist ja nicht so, dass an den Hängen und einigen ausgesuchten Flächen auf dem Talboden, wo der Baumschutz in dieser Form bereits gilt, seither nicht mehr gebaut und keine Bäume mehr gefällt werden konnten. Die Grünliberalen sagen deshalb einstimmig Ja zum Baumschutz.
Nein zur «Wiesli-Initative»
Ein Treffpunkt, ein Generationenspielplatz mit Grillmöglichkeit oder einfach ein Wiesli sind wichtige Grundlagen für ein funktionierendes Quartierleben. Es ist begrüssenswert, wenn Bewohnerinnen und Bewohner eines Quartiers Freiflächen bespielen, und ebenso wünschenswert, dass – insbesondere in Quartieren mit eingeschränkten Begegnungsorten – ausgedehnte Grünflächen um neuere Mehrfamilienhäuser aktiver genutzt würden. Insofern ist es bedauerlich, dass es den Anwohnerinnen und Anwohner des Museumsquartiers nicht gelungen ist, ihr «Wiesli» privat zu erwerben, um weiterhin die gesamte bestehende Fläche als Quartiertreffpunkt zu nutzen. Die Grünliberalen sind aber der Meinung, dass eine Enteignung zu Gunsten weniger auf Kosten aller keine städtische Aufgabe sein kann. Darum stimmte eine klare Mehrheit gegen die Wiesli-Initiative.
Neben den Parolenfassungen genehmigte die Mitgliederversammlung Jahresrechnung und Budget der Partei, sprach der Parteileitung ihr Vertrauen aus und ergänzte den Vorstand mit Nova Hegemann als Vertreterin der Jungen Grünliberalen.