Dienstag, 25. Mai 2021

Überprüfung, Anpassungen und Erweiterung des Spiki Angebots

In Spiki geht darum, dass sowohl Kinder, welche vollständig zu Hause betreut werden, aber auch Kinder die bereits eine Kita besuchen, die Möglichkeit haben, mit anderen Kindern in Kontakt zu kommen. Eine Durchmischung verschiedener Backgrounds ist erwünscht.

SpiKi – Überprüfung, Anpassungen und Erweiterung des heutigen Konzepts

Nadine Niederhauser im namen der Fraktion

 

Wir begrüssen den Ausbau des Spiki Angebots in der Stadt St.Gallen.

Im diesem Traktandum werden wir über die Vermarkungsstrategie der Stadt St.Gallen diskutieren, die das Ziel hat, die Einwohner in der Stadt zu halten und darüber hinaus auch mehr Neuzuzüger nach St.Gallen zu locken. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es aber eben nicht nur eine gute Vermarkungsstrategie, sondern auch ein attraktives solides Grundangebot für die Einwohnerinnen und Einwohner. Die Spiki zählen wir zu diesem Grundangebot dazu.

 

Spiki sind im Gegensatz zu Kitas nicht primär dazu da, eine ganztägige Kinderbetreuung für die Eltern zu gewährleisten. Es geht darum, dass sowohl Kinder, welche vollständig zu Hause betreut werden, aber auch Kinder die bereits eine Kita besuchen, die Möglichkeit haben, mit anderen Kindern in Kontakt zu kommen. Eine Durchmischung verschiedener Backgrounds ist erwünscht.

 

Kinder lernen sehr viel von anderen Kindern, gerade über das gemeinsame Spiel finden Kinder schnell einen unkomplizierten Zugang zueinander. Dazu muss man auch die Sprache noch nicht einwandfrei beherrschen. Aber gerade Kinder mit Migrationshintergrund kommen durch die Spiki das erste Mal oder vermehrt in Kontakt mit der deutschen Sprache. Man hat im Rahmen der frühen Förderung gesehen, dass daraus ein positiver Effekt auf den Spracherwerb ausgewiesen ist- durch den regelmässigen Besuch einer Spielgruppe haben gerade fremdsprachige Kinder später einen einfacheren Zugang zur deutschen Sprache.

 

Wir finden es deswegen auch sinnvoll, dass gerade bei Familien mit einer Fremdsprache als Muttersprache eine gezielte Kontaktaufnahme und eine Erhebung mittels Fragebogen durchgeführt wird.

 

Ein paar Kritikpunkte respektive Anmerkungen haben wir dennoch.

Wir finden es sehr wichtig, dass Kinder nicht bereits in diesem jungen Alter stigmatisiert und über-diagnostiziert (Sprichwort ADHS) werden. Kinder haben unterschiedliche Bedürfnisse, manche Kinder können den ganzen Tag Büechli anschauen, während andere ihre Energie z.B. beim Klettern und Toben rauslassen müssen. Für die unterschiedlichen Bedürfnisse sollte es auch unterschiedliche Angebote geben. Es gibt bereits ein paar vereinzelte Angebote an Outdoor-Spikis. Allerdings sind diese doch noch sehr spärlich und bereits weit im Voraus ausgebucht.

Wir wünschen uns, dass es eine grössere Diversität an Angeboten wie Waldspielgruppen oder Bauernhofgruppen gibt. Und auch wenn wir den Wert der frühen Förderung inklusive Logopädie, Pädagogik, Elternbildung etc durchaus anerkennen und schätzen, so sehen wir den Wert der Spiki in erster Linie im Spielerlebnis und der frühen Sozialisierung und nicht in einer Akademisierung und frühzeitigen Intervention. Vor allem auf Zwerglistufe – ob eine Logopädie mit 2 Jahren (wie in der Vorlage erwähnt) wirklich schon sinnvoll ist, wenn Kinder noch nicht mal richtig die Muttersprache beherrschen, wagen wir doch etwas zu bezweifeln.

 

Den Anträgen werden wir zustimmen.