Donnerstag, 2. März 2023

Grüngut-Sammlung für alle

Während in anderen Ländern vor jeder Mietliegenschaft bis zu vier Container für verschiedene Abfallsorten bereitgestellt werden müssen, können sich hier Vermieter immer noch davor drücken, für die Grüngutsammlung einen Container bereitzustellen und so ihren Mieterinnen und Mietern die sinnvolle Entsorgung von Grünabfall zu ermöglichen. Dabei wird mit dem gesammelten Grüngut wertvolles Biogas und nährstoffreicher Dünger produziert.

Eine flächendeckende Einführung in St.Gallen; Frage der Erheblicherklärung

 

Die Stadt St.Gallen betreibt seit Anfang 2017 eine kostenpflichtige Grüngutabfuhr. Die getrennte Sammlung von Grüngut bringt weniger Abfall zur Kehrichtverbrennung. Dadurch entstehen geringere Kosten bei der Entsorgung des Hauskehrichts. Auch energietechnische Vorteile sprechen sprechen für die separate Sammlung biologischer Abfälle. Durch den Vergärungsprozess entstehen Ökostrom, Biogas oder Naturdünger.
 

Die Abfalltrennung beinhaltet somit ökologische wie ökonomische Vorteile. Für viele Haushalte ist es jedoch nicht möglich, an der Grüngutabfuhr teilzunehmen. Der Abschluss eines Jahresabos muss durch oder zumindest in Absprache mit der Eigentümerschaft der Liegenschaft geschehen. Da der Container auf privatem Grund aufzustellen ist, scheitern viele Mieterinnen und Mieter am kategorischen Nein der Hauseigentümerschaft — selbst dann, wenn sie sich koordiniert für den Bezug eines Abos stark machen und die Kostenübernahme gesichert ist. Das ist ein störender Umstand, der viele Mieterinnen und Mieter verärgert. Andere Städte ermöglichen jedoch auch der Mieterschaft die direkte Teilnahme an der Grüngutabfuhr. Die Stadt Basel stellt beispielsweise Grüngutcontainer auf öffentlichem Grund auf, wo die Bewohnenden mittels kostenpflichtiger Chipkarte Zugang erhalten.


Es besteht ein hohes Bedürfnis, an der Grüngutabfuhr teilzunehmen und auch für die Stadt ein grosses Potenzial, das Volumen der Grüngutabfuhr zu erhöhen. Die Stadt St.Gallen hat also Nachholbedarf.

 

 

Melanie Diem im Namen der Fraktion


Es sollen gleich lange Spiesse für alle gelten. Der jetzige Plan ist zu wenig ambitioniert. Es braucht ein flächendeckendes Grüngutsammelangebot.