Mittwoch, 30. November 2022

Mehr Biodiversität

St.Gallen macht vorwärts in Sachen Biodiversität und Begrünung. Das ist zu begrüssen.

Biodiversitätsstrategie, Umsetzung; Rahmenkredit

Marcel baur im Namen der Fraktion

 

Diese Vorlage hat uns derart überzeugt, dass wir den stadträtlichen Vorschlag eigentlich gar nicht diskutieren mussten. Er ist äusserst seriös, nachvollziehbar und verständlich ausgearbeitet, so dass wir ihm geschlossen zustimmen werden.

Der Abänderungsantrag der LBK ist nicht zuletzt dank der sauberen Ausarbeitung der Vorlage und der Abgrenzung in die Prioritäten 1, 2 und 3 mehr als nur verständlich. Hier allerdings waren wir uns in der Fraktion nicht mehr ganz einig. Unbestritten ist, dass auch Priorität 3 umgesetzt werden müsste, lediglich der Zeitpunkt fanden letztlich nicht alle passend.


 

Magdalena Fässler in eigenem Namen

 

Wir werden ärmer und werden nicht überleben, sollten wir so weiter machen wie bis anhin. Unsere Welt ist ärmer geworden an Lebensvielfalt und schlussendlich geht es um nichts weniger, als um unsere Lebensgrundlage.
 

In diesem Sinn möchte ich mich beim Stadtrat bedanken. Unbeachtet der angespannten finanziellen Situation hat er erkannt, wie elementar wichtig ein jetziges Handeln ist. Der Stadtrat hat vorwärts gemacht und legt uns heute eine Biodiversitätsstrategie, wie es in dieser Art noch nie gegeben hat, vor. Und er geht noch einen Schritt weiter und betont, dass die Biodiveritätsstrategie und das Grossprojekt "Grünes Gallustal" sich ergänzen und bereichern.

Wieviel Geld wurde ausgegeben, um die Stadtnatur ärmer zu machen, um ganze Bäche einzudolen? Die Sünden der vergangenen Jahrzehnte müssen nun angegangen werden. Das kostet und wird uns noch eine ganze Weile viel kosten  – führen wir uns die Überhitzung und Verschmutzung der Stadt vor Augen und die daraus resultierenden Gesundheitskosten.
 

Damit es nicht bei einer Strategie auf Papier bleibt, müssen finanzielle und personelle Ressourcen geschaffen werden. Der Personalschlüssel in Bezug auf die Bevölkerungsanzahl ist in der Abteilung Stadtgrün im Vergleich mit anderen Städten sehr tief. Direktionsübergreifende Verschiebungen sollten möglich sein.

 

Ich möchte noch auf weitere, aus meine Sicht wichtige Punkte hinweisen:

  • Es wird beschrieben, dass die Abteilung Stadtgrün für die Umsetzung der Massnahmen mit den übrigen involvierten Dienststellen im engen Austausch stehe. Zum Zweck der Umsetzung wird eine Begleitgruppe gegründet. Sie wird einmal jährlich über den aktuellen Stand der Strategieumsetzung informiert. Aus meiner Sicht müsste dies mehrmals, statt einmal jährlich geschehen, um einen nachhaltigen Prozess sicherstellen zu können.
  • Es benötigt ökologische Fachkenntnisse in der Baubewilligungskommission und im Sachverständigenrat als festen Bestandteil des Gremiums.
  • Es benötigt eine verwaltungsunabhängige Fachkommission Natur-Land-Heimatschutz, welche sich in die Entwicklung der Biodiversitätsstrategie sowie die Umwelt-, Freiraum- und Innenentwicklungsstrategie eingibt, und diese begleitet.
  • Diese Fachkommission sollte befugt werden, Stellungsnahmen in Bau- und Planungsverfahren abzugeben.


Eine grünere und kühlere Stadt lässt das Gewerbe aufleben. Die Menschen halten sich wieder gerne in der Stadt auf, auch an Hitzetagen. Vergeben wir uns diese Chance nicht – nicht zuletzt aus liberaler Sicht:

Ich freue mich, auch zukünftig diesen Prozess begleiten zu dürfen.