Mittwoch, 9. November 2022

Achtung Baumschutz bei Leitungsarbeiten

In Plänen für neue Werk- und Kanalisationsleitungen sollten – wie Gebäude – auch bestehende Bäume eingetragen sein. So können Leitungsführungen zum Schutz ihrer Wurzeln früh festgelegt werden.

Neubau Meteorabwasserkanal im Freibergweg, Abschnitt Wartensteinstrasse bis Guisanstrasse; Verpflichtungskredit
Melanie Diem im Namen der Fraktion


Auf den ersten Blick eine unbestrittene Sache, sind wir doch alle für die Förderung von Schwammstadt-Massnahmen und für das Anliegen, künftig im Trennsystem zu entwässern. Wenn da nicht noch einige Dinge gewesen wären, welche in der Vorlage nicht erwähnt werden oder sogar falsch sind.

 

  1. Die Uni St.Gallen hat nicht wie in der Vorlage erwähnt, künftig ein Bauprojekt. Es ist einzig das Bauprojekt der Helvetia Versicherungen auf der angrenzenden Wiese vorgesehen. (Hier läuft ein Sondernutzungsplan)
     

  2. Dieses Gebiet ist in einer Baumschutz-Zone. Entlang dem Freibergweg ist ein relativ grosser Baumbestand mit alten Obstbäumen, Buchen sowie Birken. Viele stehen eng entlang der geplanten Linie des neuen Kanals, vorallem im unteren Teil. Die Bäume wurde mit keinem Wort in der Vorlage erwähnt. Natürlich sind wir hier auf Planungsstufe Vorprojekt, aber diese Informationen gehören in eine Vorlage hinein, da man ja weiss, dass sich Baumwurzeln einige Meter ausbreiten können und man hier für die Erstellung des Kanals graben muss. Auch auf dem in der Vorlage enthaltenen Schemaplan sind keine Bäume ersichtlich. Es braucht also Insiderwissen.
     

  3. Ein direkt angrenzendes Gebiet und Teil der Kanalführung ist zudem im Richtplan eingetragener schützenswerter Naturwert Landschaft. L. 2.1. und besitzt eine grosse Bedeutung als Lebensraum (der Naturgarten des NVS). In der Vorlage wird nicht darauf eingegangen, wie dieser Schutz im Bau des neuen Kanals gewährleistet wird.
     

Wir bitten die Verwaltung, künftig solche relevanten Themen in die Vorlage zu integrieren.


Noch ein anderer Punkt:

Bei dieser Vorlage handelt es sich um ein „präventives Projekt. Man will hier von Seiten der Verwaltung bereit sein, wenn dieses Gebiet entwickelt wird. Da es aus Erfahrungen im oberen Bereich beim Bau des "Square" bei der Uni nicht der Fall war, denn ärgerlich ist, dass gemäss Entsorgung St.Gallen mehr möglich gewesen wäre.
Daher ist es verständlich, wenn man die Leutungsarbeiten früh genug angehen möchte.
Schwierig ist jedoch, jetzt ein Projekt zu bewilligen und für dieses Projekt jetzt Geld zu sprechen, welches frühestens in fünf Jahren umgesetzt wird. Trotzdem werden wir grossmehrheitlich zustimmen, bitten den Stadtrat aber dringend, die Umsetzung Detailplanung in Bezug auf die oben genannten Punkte Baum und Landschaftsschutz in enger Zusammenarbeit mit Stadtgrün umzusetzen. Da dies nicht in der Vorlage ist, wünschen wir uns hier ein kurzes Bekenntnis vom Stadtrat.