Dienstag, 2. November 2021

Stadtklimainitiativen: Mehr Qualität, statt Quantität

Die Zeit von überbreiten Strassen ist vorbei. Der Strassenraum soll grüner werden. Auch soll stärker auf die Bedürfnisse des Velo- und Fussverkehrs eingegangen werden. Dies sind die Ziele der Stadtklimainitiativen. Die genannten Fristen und Flächen sind jedoch sehr eng, die Erfüllung zu teuer. Die Grünliberalen befürworten daher die Gegenvorschläge und setzen auf mehr Qualität, statt Quantität.

Das Strassennetz der Stadt St.Gallen belegt 8.9% der gesamten Gemeindefläche. Davon ist fast alles versiegelt. Es gibt Strassen mit 6m Fahrbahn plus 2x 2.5m Trottoir, welche lediglich 40 Einfamilienhäuser erschliessen. Diesen Zweck würde auch eine Strasse mit einer Gesamtbreite von 3.5m erfüllen.

 

Platzmässig wäre die „Gute-Luft-Initiative“, welche den Strassenraum mehr begrünen will, also erfüllbar. Die „Zunkunfts-Initative“ möchte die Gesamtfläche des motorisierten Individualverehrs (MIV) zugunsten von Flächen für öffentlichen, Fuss- und Veloverkehr umwidmen. Wenn Begegnungszonen in diese Rechnung einbezogen würden, wäre auch diese Forderung erfüllbar.

 

Doch der Strassenumbau kostet viel. Die Initiativen gehen zu weit. Ein Gegenvorschlag des Stadtrats verwässert den Grundgedanken der Initiativen zu stark. Die vorberatende Kommission des Stadtparlaments hat gute Gegenvorschläge ausgearbeitet, die wir voll unterstützen und denen schliesslich auch das Parlament zugestimmt hat.

 

 

Marcel Baur im Namen der Fraktion Grünliberale und Junge Grünliberale

 

Initiativbegehren «für eine zukunftsfähige Mobilität (Zukunfts-Initiative)»

Wir unterstützen geschlossen den Gegenvorschlag der LBK. Die Initiative scheint uns so nicht finanzierbar. Es ist uns auch ein Anliegen, dass die Umgestaltungen messbar sind. Im Grundsatz stehen wir aber für mehr Qualität statt Quantität

 

Initiativbegehren «für ein gesundes Stadtklima (Gute-Luft-Initiative)»; Bericht und Antrag des Stadtrats

Auch hier unterstützen wir geschlossen den Gegenvorschlag der LBK. Hier ist uns die Qualität noch wichtiger als die Quantität. Die vorgeschlagenen 80’000m2 sind realistisch und sie zwingen letztlich auch die Verwaltung zu mehr Umsicht bei der Planung. Auch wenn die Stadt bereits einige gute Fortschritte gemacht hat, ist deutlich mehr Potential vorhanden. Sehr gut erkennbar ist das an den trostlosen Umsetzungen an der Teufener Strasse im Riethüsli oder aktuell an der Rorschacher Strasse im Neudorf.

Wir erwarten insbesondere vom Tiefbauamt mehr Eigeninitiative und wünschen uns, dass Strassenbauvorlagen bereits in der Kommission eine entsprechende Qualität aufweisen.