In diesen heissen Wochen ist die Überwärmung der Innenstadt wieder aktuell. Erhitzte Strassen- und Gassenbeläge nehmen die Wärme auf und vermögen sich nachts nicht mehr abzukühlen. Überlaufende Brunnen könnten da Abhilfe schaffen.
Zur Rechnung 2018 der Stadt St.Gallen
Thoms Brunner spricht zu Konto 621.312:
Wasserkosten für offentliche Brunnen, CHF 75'000 mehr als im Vorjahr.
Seitens der Grünliberalen Fraktion äussern wir keine Kritik an den (angesichts des Hitzesommer 2018 verhältnismässigen) Zusatzkosten – sondern Überlegungen zu optimierter Ressourcen-Nutzung:
In diesen heissen Wochen ist die Überwärmung der Innenstadt wieder aktuell. Diese beeinträchtigt die Aufenthaltsqualität und die nächtliche Erholung. Der ausgeglichene Tagesgang wird gedämpft.
Die arbeitshygienisch nachvollziehbare Symptombekämpfung mit Klimageräten wirkt kontraproduktiv, verbrauchen sie doch zusätzliche Energie, erzeugen Treibhausgase und geben schliesslich zusätzliche Wärme an die Umgebung ab – ein Teufelskreis.
Hauptursachen neben der Klimaerwärmung ist vor allem die Bodenversiegelung bzw. die Wärmespeicherkapazität des Bodens und das fehlende Grün im Strassenraum, welches ausgleichend wirken könnte. Die erhitzten Strassen- und Gassenbeläge nehmen die Wärme auf und vermögen sich nachts nicht mehr abzukühlen.
Es zeigen sich hier Aufgaben für die Stadtentwicklung und den Tief- und Hochbau. Mit einer entsprechenden Architektur lässt sich das Problem lindern.
Kurzfristiger kann Freecooling Abhilfe schaffen, z.B. traditionell durch Sprengwagen oder Spritzen ab Hydranten. Es gibt aber auch eine einfachere und günstigere Lösungen, welche kein zusätzliches Wasser verbrauchen:
Eine gute, prgamatische und günstige Lösung hat Chur gefunden. Dort lässt man bei Hitzelast einfach die Brunnen in die Gassen überlaufen. Einerseits transportiert das fliessende Wasser die Wärme in die Kanalisation und andrerseits hat dessen Verdunstung auf den erwärmten Gassen- und Strassenbelägen eine kühlende Wirkung. Das nebenbei diese «Spülung» auch noch die Strassen reinigt, ist ein nicht unerheblicher Mehrnutzen, ohne dass ein Zusatzaufwand entsteht – ein Wini-Win-Effekt.
Bild: Waldhsut (DE). Hier wurden bewusst offene Kanäle angelegt, in denen kühles Wasser durch die Gasse fliesst. Ähnliches gibt es auch in Arbon.