Gestaltung von Feinerschliessungsstrassen

Die Grünliberalen setzen sich für die Empfehlung von «Grünes Gallustal» ein. Darin werden Feinerschliessungsstrassen als Aufenthaltsstrassen beschrieben. Statt 6m oder mehr Breite plus eins bis zwei Trottoirs genügen für die Fahrbahn 3.50 bis 5m. Kreuzen muss nicht überall möglich sein. Einbahnregimes wären eine Möglichkeit.

Trottoirs braucht es nur auf Strassen mit Quartiererschliessungsverkehr oder hohen Fussverkehrsfrequenzen, z.B. in der Nähe von Schulhäusern.

Beidseitige Multifunktionsstreifen dienen der Parkierung, Einrichtungen wie Kabelkasten, Abfallbehälter und natürlich der Pflanzung von Bäumen. Auch die Restfläche des Strassenkörpers wird begrünt. Was nicht Fahrbahn ist, wird unversiegelt ausgeführt. Dies gilt auch für Gehwege. Plattenbeläge oder Verbundsteine lassen Wasser durch und sind bei Bedarf einfacher zu öffnen und zu flicken.

 

Diese Bauweise muss nicht teurer sein.


Feinerschliessungsstrassen, also Strassen, welche mehrheitlich nur von den direkten Anstössern benützt werden, lassen sich durchaus günstiger erstellen.

 

Konkret eingespart werden so:

  • Weniger Asphaltfläche
  • Nur einseitige Entwässerung
  • Auf Entwässerungsseite ein Stellstreifen, Verzicht auf Wasserstein.
  • Auf der Gegenseite ein Stellstreifen oder ein Bundstein als saubere Abgrenzung zur Begrünung oder zur Parkierungsfläche.
  • Parkplätze und Überfahrten der Multifunktionsstreifen aus Gittersteinen oder ähnlichem
  • Gehwege aus Zementplatten, Betonverbundsteinen oder gekiest.
  • Keine zwei- oder mehrreihigen Trottoirüberfahrten, welche für Velofahrende jeweils gefährliche Sturzfallen darstellen.
  • Im Minimum sollten diese Einsparungen die Mehrkosten für Begrünung aufheben.


Kreuzungen können zu kleinen Plätzen umgebaut werden. Solche könne auch dazwischen angelegt werden – Orte des Zusammentreffens mit Bänkli und Spielfeldern.

 

Was ist jetzt Norm … und kostentreibend?

  • Fahrbahnbreite 6m oder mehr
  • Trottoirs 1 oder 2x 2.5m
  • Stellstreifen (hoch versetzter Randstein) als Trottoirabschluss
  • Bordstein + Wasserstein zwischen Trottoir und Strasse
  • beidseitige Entwässerung
  • Strassenabschluss aus Wasserstein plus Bundstein oder Stellstreifen
  • Trottoirüberfahrten aus zwei Steinreihen, wo versetzt, dass sie für Velofahrende eine Sturzgefahr darstellen.

 

Warum Begrünung als Band und nicht versetzt angeordnet?

Bisher wurden Bäume, Parkplätze und Beete in Begegnungszonen oft versetzt angeordnt in der Absicht, so zur Langsamfahrt zu animieren. Die Vorteile der bandartigen Anlage überwiegen jedoch:

  • Weniger Versiegelung. Für Seitenwechsel wird mehr Fahrbahnfläche benötigt.
  • Einfache und günstigere Erstellung
  • Schöneres Strassenbild

Baden zeigt, was möglich ist: unversiegelte Gehwege und Platzlinden (oben)

Geht es nur ums Sparen, in Rorschach werden Quartierstrassen günstig und aufenthaltsfreundlich angelegt. Begrünung wäre jedoch mehr möglich (unten rechts).
In Berg SG sind fast alle Quartierstrassen schmal und ohne Trottoirs ausgeführt (unten links).