Quartiere stärken

Medienmitteilung

Quartiere stärken

Die Stadt St.Gallen hat in den letzten Jahren viel in die Aufwertung ihres Zentrums und der Altstadt investiert. Dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Das Leben in einer 80’000-Einwohner-Stadt sollte sich hingegen nicht nur im Zentrum abspielen. Die Quatierzentren gilt es zu stärken.

Uns ist jedoch bewusst, dass dies ebenfalls mit hohen Investitionen, wie auch entsprechendem Betriebs- und Unterhaltsaufwand verbunden ist.

 

Plätze sind Orte der Zusammenkunft. Wege kreuzen sich, man verweilt aber auch, geplant oder spontan. Plätze sind Visitenkarten der Städte und deren Quartiere. St.Gallen hat zu wenig davon. Unsere Plätze sind primär Kreuzungen – oder Buswendeschleifen.

 

Unter Aufwertung verstehen wir hingehen nicht nur bauliche Msssnahmen. So ist für uns vorstellbar, dass die Stadt die Quartiertplätze erstens also solche benennt und zweitens diese auf ihrer Veranstaltungswebsite als Eventorte auf gleicher Ebene wie die Plätze im Zentrum listet und somit anbietet.

 

Möglich, dass die direkten Platzanstösser die Magnetwirkung eines Platzes erkennen, ihre Liegenschaften gegen den Platz öffnen und Geschäfte entstehen lassen. Eine solche Belebung wäre in manchen Quartieren wünschenswert. Doch selbst wenn dieser Effekt ausbleibt, die Beudeutung solcher Orte ist grösser als es das blosse Zusammentreffen von vier Strassen scheinen lässt. Plätze wirken zudem verkehrsberuhigend.

 

Klingt Neudorfplatz 3 nicht besser als Rorschacher Strasse 176?

Auch die Umadressierung der Ansstösserliegeschaften könnte eine Aufwertung für diese bewirken.

 

Die Identifikationen der Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrem Quartiert ist unterschiedlich. So ist sie im Riethüsli, Schoren, Rotmonten höher als beispielsweise im Stephanshorn. Sie ist stark abhängig von der baulichen Geschlossenheit eines gefühlten Qaurtiers und auch der Deckung von diesem mit den Quartiergrenzen, welche die Stadt definiert.

Linsebühlplatz

Stellen wir uns vor, die Plätze unserer Quartiere könnten für Quartierfeste genutzt werden. Das Linsebühlquartier ist nahe dem Zentrum. Richtig gestaltet, könnte es in dessen Sog wieder lebendiger werden. Dazu müsste der Durchgangsverkehr nach Speicher auf die Hauptstrassen verwiesen werden, wo er hingehört.

Neudorfplatz

Sowohl der Neudrofplatz, als auch der Heiligkreuzplatz haben sich aus Buswendeschleifen entwickelt. Dass sie teilweise immer noch «Wendeplatz» genannt werden, wird ihrer Bedeutung nicht gerecht. Andere Städte hätten sie längst nach ihren Quartieren benannt und sie so gestärkt.

Sonnenplatz Rotmonten

Nach dem Abbruch der Sonne hat man es verpasst, Rotmonten ein würdiges Zentrum zu geben. Ein Platz zeichnet sich durch seine Form und durch die allseits, auf ihn ausgrichteten Fasseden mit eventuellen Erdgeschossnutzungen aus. Mit der Neugestaltung wurde der Strassenverlauf noch stärker akzentuiert und die Fassaden der neuen Mehrfamilienhäuser zeigen dem Platz ihre Rückseite. Schade.

Schorenplatz

Auch wenn nur die Hälfte des ursprüngliche Plans umgesetzt wurde, das Zentrum des Eisenbahnerquartiers vermag zu gefallen. Leider ist der Quartierladen verschwunden, doch vielleicht lässt sich mit einer einladenderen, grünen Gestaltung wieder einer oder ein Café anlocken.

Wolfganghofplatz

Die Überbauung Wolfganghof aus den 1980ern sollte in manchen Dingen neue Lösungen aufzeigen. Die Anordnungs der Häuser bilden Platz- und Hofsituationen wo sich die Bewohnerinnen und Bewohner treffen. Eingeschossige Platzbauten mit Läden und anderen Einrichtugen bringen Leben, die Strassen wurden von Beginn an verkehrsberuhigt gestaltet. Hier wurde Vieles richtig gemacht.

Dorfplatz St.Georgen

Etwas anders gestaltet, würde aus einer Kreuzung zwischen Kirche und Adler ein echter Dorfplatz. Für St.Georgen wäre das eine echte Aufwertung. Die Bedeutung wäre noch grösser, wenn hier dereinst das geplante Weierweidquartier angeschlossen würde.

Riethüsliplatz

Die geplante Überbauung zwischen Bus- und Bahnhaltestelle wertet den Riethüsliplatz stark auf. Der mit Bahn und Bus erstklassig erschlossene Platz zwischen Gewerbeschule, Altersswohnungen und Schule könnte das Ideal eines Quartiertplatzes sein, würde er nicht durch die Teufener Strasse durchschnitten. Dieses Problem liesse sich jedoch mit einer grosszügigen Passerelle oder einer Grünbrücke mehr als lindern.

Winkelnplatz

Für unser Bild hat die Kirche den grösseren Wiedererkennungswert. Idealerweise befindet sich der Winkelnplatz im Bereich Kreuz-Bahnhof. Unter den Bäumen könnte das Quartierleben pulsieren. Das Potential für einen Treffpunkt wäre gross. Allerdings ist dies ohne Beteiligung der privaten Eigentümerschaft nicht möglich. Wie wäre eine solche zur Beteiligung zu gewinnen? Ein gut frequentierter Quartiertreffpunkt kann zu einer Wertsteigerung der Liegenschaft führen.

Lachen

Hier fehlt ein zentraler Quartierplatz. Lachen-Hotspot ist die Zürcher Strasse bei der Bushaltestelle. Dort, an der Kreuzung mit der Sali- und der Ulmenstrasse war im ursprünglichen Projekt zur Umgestaltung der Zücher Strasse von 2006 eine kleine Platzgestaltung vorgesehen. Umgesetzt wurde diese nicht. Wünschenwert wäre sie, denn von hier könnte der kleine Boulevard Ulmenstrasse zum Platz des Grossverteilers führen. Attraktiv als Allee gesaltet, könnten hier kleine Läden ihre Kundschaft finden.

Güterbahnhof

Die Testplanung Güterbahnhof von 2022 zeigte auf, wie sich hier Gewerbe, Wohnen, Kultur und Grün zu einem neuen, attraktiven Zentrumquartier verbinden lassen könnten. Noch besser wird es nun ohne Kreisel und Tunnels darunter, denn nun ist auch die Pflanzung grosser Bäume möglich.
In unserer Vorstellung wäre auf dem grossen Gelände auch Platz für Lattich – oder zumindest für das, was es hätte werden sollen, hätten es Einsprachen nicht verwelken lassen.